Welt-Thrombose-Tag 2015: Mit Kompressionstherapie gegen Thrombose

Moderne Kompressionstherapie ist Mittel der Wahl

Venenthrombosen zählen zu den häufigsten Krankheitsbildern überhaupt. An der gefürchteten Lungenembolie, einer Folge der Venenthrombose, sterben in Deutschland jährlich rund 100.000 Menschen. Auf dieses Risiko und wie es vermieden werden kann, will der in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal stattfindende Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober 2015 hinweisen.

Eine effektive Behandlung der Thrombose stellt neben der Gabe von den Thrombus auflösenden Medikamenten die Kompressionstherapie dar, wie Professor Dr. Stücker, Leitender Arzt am Venenzentrum im St. Maria-Hilfe-Krankenhaus in Bochum und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie, betont: „Medizinische Kompressionsstrümpfe üben einen genau definierten Druck auf die betroffene Extremität aus. Dadurch helfen sie zu Beginn der Behandlung, die durch die Thrombose hervorgerufenen Beschwerden und Schwellungen schnell zu beseitigen. Außerdem verringern Kompressionsstrümpfe das Risiko einer Lungenembolie und der Ausbildung eines so genannten postthrombotischen Syndroms, das zu krankhaften Hautveränderungen bis hin zum offenen Bein führen kann.“

Kompressionsstrümpfe lindern Beschwerden effektiv

Rund 4,7 Millionen Menschen in Deutschland tragen aktuell ärztlich verordnete Kompressionsstrümpfe. Acht von zehn Patienten gewinnen durch sie an Lebensqualität. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag von eurocom, der Herstellervereinigung für Kompressionstherapie und orthopädische Hilfsmittel. 70 Prozent der befragten Patienten hatten durch ihre Kompressionsstrümpfe weniger Beschwerden, bei 51 Prozent gingen Schwellungen zurück, 38 Prozent gaben an, dass sich die Durchblutung verbesserte.

Thromboserisiken können oft einfach verringert werden

Damit die Venen gesund bleiben, empfiehlt Professor Stücker einige einfache Ratschläge zu befolgen: ausreichende Bewegung, langes Stehen oder Sitzen vermeiden, viel trinken und eine ausgewogene Ernährung. Wichtig ist auch, Übergewicht abzubauen: „Denn ein dicker Bauch drückt beim Sitzen die Beinvenen ab und begünstigt so ein Venenleiden.“ Ein erhöhtes Thromboserisiko haben Menschen mit Krampfadern, einer Herz- oder Lungenkrankheit, Raucher, Übergewichtige und Frauen, die die Anti-Baby-Pille einnehmen. Auch Bewegungsmangel, beispielsweise nach längerer Bettlägerigkeit oder einem Langstreckenflug, erhöht die Gefahr einer Thrombose. Bei Flügen oder langen Busfahrten ist das Tragen von speziellen Reisestrümpfen generell empfehlenswert. Bestehen bereits Probleme mit den Venen oder ist das Thromboserisiko erhöht, sind medizinische Kompressionsstrümpfe das Mittel der Wahl.

Bei Anzeichen einer Thrombose zum Facharzt

Typische Anzeichen einer Thrombose sind ziehende oder muskelkaterähnliche Schmerzen, Schwellungen und bläuliche Verfärbungen am Bein. Treten die Symptome nach längerem Sitzen oder Liegen auf, sollte zügig ein Arzt aufgesucht werden, rät Professor Stücker.