Zum Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD erklärt die Geschäftsführerin der eurocom, Oda Hagemeier: „Es ist begrüßenswert, dass die Koalitionäre die Bedeutung der Medizintechnik erkannt haben und sie als Leitwirtschaft stärken wollen. Das wird der Relevanz der Hilfsmittelherstellung als wichtiger Teil der Medizintechnik gerecht – und muss nun schnell mit Leben gefüllt werden. Ein „Runder Tisch Hilfsmittelversorgung“ wäre ein erster Schritt.“ Hagemeier betont weiterhin die Bedeutung von Innovationen für die Gesundheitsversorgung. Die Entwicklung neuartiger Produkte sei für den medizintechnischen Fortschritt und eine effektive Versorgung der Patientinnen und Patienten in Deutschland wichtig. Dafür brauche es aber die richtigen Rahmenbedingungen. „Wer Innovationspolitik machen will, muss die Gesundheit-, Wirtschafts- und Forschungspolitik eng vernetzen. Vertreter aus allen drei Bereichen müssen an einem Tisch sitzen, um einen Beitrag zu einer innovationsfreudigen Leitwirtschaft zu leisten“, sagt Hagemeier weiter.

Die eurocom setzt sich für eine qualitativ hochwertige Hilfsmittelversorgung ein – unter Berücksichtigung des hohen Kostendrucks der Gesetzlichen Krankenversicherung. Klar ist: Einnahmen und Ausgaben müssen sich die Waage halten. Deshalb muss die Versorgung effizienter werden. Die Bedeutung von Hilfsmitteln wird mit dem demografischen Wandel und der fortschreitenden Ambulantisierung von Gesundheitsleistungen wachsen. Produkte wie medizinische Kompressionsstrümpfe, orthopädische Schuheinlagen, Orthesen und Bandagen oder Prothesen reduzieren Schmerzen, lassen Menschen schneller zurück an ihren Arbeitsplatz kehren und fördern die Eigenständigkeit und Mobilität im Alltag. Sie helfen auch, eine frühzeitige Pflegebedürftigkeit zu verhindern und können so Kosten einsparen. Oft machen sie eine ambulante Leistung erst möglich, etwa wenn ein Patient direkt nach der Knie-Operation mit Hilfe der richtigen Orthese wieder nach Hause gehen kann.

Frank Weniger, Leiter Politik der eurocom ergänzt: „Die Hilfsmittelversorgung wird im Gesundheitswesen oft unterschätzt. Das muss sich ändern und das Potenzial dieses Versorgungsbereiches gehoben werden. Gleichzeitig muss dieser Bereich fit für die Zukunft gemacht werden. Dazu hat die eurocom in ihrem Forderungspapier zur Bundestagswahl Lösungen identifiziert. Sie müssen nun von Bundesregierung und Bundestag aufgegriffen werden.“ Zu diesen Lösungen gehören zum Beispiel:

  • Es muss schnell eine gesetzliche Neuregelung für die Anpassung der Festbeträge für Hilfsmittel geben. Sie muss eine jährliche Anpassung in einem einfachen Verfahren vorsehen.
  • Die überbordende Bürokratie bei der Mehrkostenregelung durch mehr Anforderungen, als in der gesetzlichen Regelung vorgesehen, ist durch eine Klarstellung im Gesetz abzuschaffen.
  • Die elektronische Verordnung für Hilfsmittel muss weiterhin die Therapiehoheit des Arztes gewähren und darf die Wahlfreiheit des Patienten nicht einschränken. Es ist auch ein Freitextfeld für nicht im Hilfsmittelverzeichnis aufgeführte Produkte vorzusehen und für weitere Angaben gemäß Hilfsmittel-Richtlinie.

Im Forderungspapier macht die eurocom weitere Vorschläge, beispielsweise im Kontext der Ambulantisierung oder zur Entbürokratisierung der Hilfsmittelversorgung. Das Papier kann unter Stellungnahmen und Positionspapiere zur Hilfsmittelversorgung heruntergeladen werden.

Über eurocom

eurocom ist die Herstellervereinigung für Kompressionstherapie, orthopädische Hilfsmittel und digitale Gesundheitsanwendungen. Der Verband versteht sich als Gestalter und Dialogpartner auf dem Gesundheitsmarkt und setzt sich dafür ein, das Wissen um den medizinischen Nutzen, die Wirksamkeit und die Kosteneffizienz von Kompressionstherapie und orthopädischen Hilfsmitteln zu verbreiten. Zudem entwickelt eurocom Konzepte, wie sich die Hilfsmittelversorgung aktuell und in Zukunft sicherstellen lässt. Dem Verband gehören die maßgeblichen Unternehmen aus den Bereichen Kompressionstherapie und orthopädische Hilfsmittel an, die im deutschen und europäischen Markt tätig sind.

Pressekontakt

Antje Schneider, eurocom e. V. – European Manufacturers Federation for Compression Therapy and Orthopaedic Devices
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