Allein in Deutschland leiden rund 30 Prozent der erwachsenen Durchschnittsbevölkerung an relevanten venösen Erkrankungen der unteren Extremitäten und 1,8 Prozent an einem manifesten Lymphödem. Betroffen sind nicht nur ältere, sondern auch zunehmend jüngere Menschen. Es handelt sich in der Regel um chronische Krankheitsbilder, die unbehandelt zu Komplikationen oder chronischen Folgezuständen führen können.

Die Behandlung mit medizinischen Hilfsmitteln zur Kompressionstherapie stellt die Basistherapie bei Venen- und Ödemerkrankungen dar. Sie wird sowohl in der Anfangsphase zur Entstauung eines ausgeprägten Ödems als auch in der Erhaltungsphase für eine dauerhafte Therapie eingesetzt. Die frühzeitige und konsequent durchgeführte medizinische Kompressionstherapie gilt als die wirksamste Maßnahme, um das Fortschreiten der Erkrankungen zu verhindern und Beschwerden zu lindern. Schmerzen lassen nach, die Mobilität verbessert sich – und damit die Teilhabe und Lebensqualität chronisch kranker Menschen.

Die medizinische Kompressionsversorgung umfasst verschiedene Therapiemaßnahmen, die jeweils entsprechend der Indikation und der Behandlungsphase (zum Beispiel innerhalb der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie KPE) angewendet werden. Zum Einsatz kommen medizinische Kompressionsstrümpfe, Kompressionsverbände, medizinische adaptive Kompressionssysteme (MAK) und die Intermittierende pneumatische Kompression (IPK). Darauf weisen die einschlägigen wissenschaftlichen Leitlinien in ihren Empfehlungen hin.

Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen Überblick über häufige Krankheitsbilder, die Möglichkeiten der medizinischen Kompressionsversorgung sowie nützliche Verordnungshinweise.

Relevante medizinische Leitlinien und Studien sowie Richtlinien und Verordnungen stehen für Sie zum Download bereit.