Analyse ergibt: Bandagen und Orthesen helfen nachweislich

eurocom beauftragt IGSF Kiel mit Auswertung wissenschaftlicher Belege

Bandagen und Orthesen seien teure Schubladenprodukte, für die es zudem kaum medizinische Studien gäbe – so lautet der Vorwurf, den insbesondere Kostenträger gegenüber diesen medizinischen Hilfsmitteln immer wieder einmal äußern. Dabei spricht nicht nur die Verordnungspraxis eine andere Sprache. Immerhin werden pro Jahr rund sechs Millionen Rezepte für Bandagen und Orthesen in Deutschland ausgestellt. Für ihre Wirksamkeit sprechen auch zahlreiche wissenschaftliche Belege, wie nun eine Analyse des Instituts für Gesundheits-System-Forschung (IGSF) Kiel ergab.

Im Auftrag des Industrieverbandes eurocom hatte das IGSF Dokumente ausgewertet, die von Seiten der Hersteller bei der Anmeldung einer Bandage oder Orthese für das Hilfsmittelverzeichnis vorgelegt werden müssen. Dabei wurde sich in einem ersten Schritt auf den Indikationsbereich Knie, dem zweitgrößten Bereich für diese orthopädischen Hilfsmittel, konzentriert. Insgesamt 79 Anwendungsbeobachtungen, ärztliche Gutachten, technische Prüfungen (z.B. Kniesimulator) und wissenschaftliche Studien stellten die Mitgliedsfirmen der eurocom dem IGSF zur Verfügung. Zusätzlich wurde eine Auswahl fachspezifischer Literatur ausgewertet.

Das Ergebnis der Analyse des IGSF ist eindeutig: Sowohl die Anwendungsbeobachtungen als auch die Studien ergaben durchweg eine gute Akzeptanz der orthopädischen Hilfsmittel durch die Patienten, die subjektiv eine deutliche Verbesserung ihres Zustandes erleben. In Abhängigkeit vom zugrunde liegenden Krankheitsbild werden Reduktion der Schmerzen, Steigerung der Mobilität, Verbesserung der Lebensqualität sowie gute Handhabbarkeit und hoher Tragekomfort als entscheidende Vorteile der Bandagen bzw. Orthesen genannt.

Auch aus ärztlicher Sicht erhalten Bandagen und Orthesen ein gutes Zeugnis. Dabei stehen für den Arzt insbesondere die stabilisierende und/oder fixierende Wirkung sowie die Schmerzreduktion im Vordergrund.

„Die Analyse des IGSF zeigt aus unserer Sicht deutlich, dass der Vorwurf, es gäbe keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Bandagen und Orthesen, nicht haltbar ist“, betont Dr. Ernst Pohlen, Geschäftsführer von eurocom. „Die Ergebnisse der ebenfalls von uns in Auftrag gegebenen repräsentativen Patientenbefragung durch das Institut für Demoskopie Allensbach, die ebenfalls eine sehr hohe Akzeptanz orthopädischer Hilfsmittel durch die Patienten ergab, werden mit dieser Analyse außerdem noch wissenschaftlich unterfüttert.“

Die vollständige Analyse des IGSF steht auf der Internetseite der eurocom unter www.eurocom-info.de/studien/ zum Download zur Verfügung. Unter demselben Link finden sich auch alle Informationen zu der Patientenbefragung durch das Institut für Demoskopie Allensbach.