Welt-Krebstag: Folgen von Brustkrebs minimieren

Brustprothesen und Kompressionsstrümpfe helfen

Rund 500.000 Menschen erkranken einer Information des Robert-Koch-Instituts zufolge in Deutschland jährlich neu an Krebs, 221.000 von ihnen sterben daran. Krebs zählt somit zu den häufigsten Todesursachen. Die Aufklärung und Information über dieses Krankheitsbild steht deshalb im Mittelpunkt des Welt-Krebstages, der seit 2007 alljährlich am 4. Februar stattfindet. Aus Anlass des diesjährigen Welt-Krebstages verweist der Herstellerverband eurocom darauf, dass medizinische Hilfsmittel wie Brustprothesen und medizinische Kompressionsstrümpfe Folgeerscheinungen von Krebserkrankungen mindern.

Moderne Brustversorgung nach Brustkrebs

Frauen sind besonders häufig von Brustkrebs betroffen. Etwa 70.000 Neuerkrankungen werden jedes Jahr von den Gesundheitsbehörden gezählt, Tendenz steigend. Im Mittelpunkt der Behandlung von Brustkrebs steht die Entfernung des Tumors. Noch vor einigen Jahren bedeutete das für die Frauen, dass die betroffene Brust chirurgisch entfernt werden musste. Das ist heutzutage nicht mehr zwangsläufig der Fall. Bei rund 70% der an Brustkrebs erkrankten Frauen wird brusterhaltend operiert. „Nicht bei allen Frauen können wir hingegen die Brust erhalten“, erläutert Professor Dr. Karsten Münstedt, Chefarzt Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie am Klinikum Offenburg. „Bei großen Tumoren, wenn mehrere Tumore in der Brust gefunden werden oder wenn die nach einer brusterhaltenden Operation obligatorische Strahlentherapie nicht möglich ist, müssen wir nach wie vor die gesamte Brust entfernen.“ Auf die Folgen der Mastektomie weist Professor Münstedt hin: „Frauen, denen eine Brust entfernt wurde, fühlen sich aufgrund des veränderten Erscheinungsbildes oft nicht wohl und büßen dadurch an Lebensqualität ein. Außerdem führt der Gewichtsunterschied häufig zu Fehl- und Schonhaltungen, was wiederum Verspannungen in Nacken, Schultern und Rücken zur Folge haben kann. Das betrifft auch Frauen, bei denen die Brüste nach einer brusterhaltenden Operation unterschiedlich groß sind.“ Brustprothesen und Brustausgleichteile sind für die betroffenen Frauen eine wichtige Unterstützung. Das breit gefächerte Angebot, das die Hilfsmittelindustrie vorhält, berücksichtigt dabei die Bedürfnisse der Frauen nach einem möglichst natürlichen Aussehen und einem angenehmen Tragekomfort.

Lymphödem häufige Folge nach einer Brustkrebsoperation

Bei sechs von 100 Frauen entwickelt sich im Zusammenhang mit der Brustkrebstherapie nach der Entfernung des Wächterlymphknotens ein Lymphödem am Arm. Ist es notwendig, mehrere Lymphknoten in der Achselhöhle zu entfernen, tritt sogar bei bis zu 20 von 100 Frauen ein Lymphödem auf. Auch bei der Strahlentherapie kann es zu einer Schädigung der Lymphbahnen und einem anschließenden Lymphödem kommen. Bei einem Lymphödem schwillt die betroffene Extremität an, die Haut fühlt sich warm und angespannt an, die Bewegung ist eingeschränkt.

Ziel der Therapie des Lymphödems ist es, den Abfluss der gestauten Lymphe zu gewährleisten. Dies gelingt mit einer Kombination aus Lymphdrainage, Bewegungsübungen und insbesondere der Kompressionstherapie. Medizinische Kompressionsstrümpfe üben von außen Druck auf das Gewebe und die Muskulatur aus. Dadurch werden der Rückfluss der Lymphe aus dem Gewebe in die Lymphgefäße und die Venen unterstützt. Das entstandene Ödem verringert sich, einem erneuten Anschwellen wird wirkungsvoll vorgebeugt. „Wird ein Lymphödem nicht adäquat behandelt, kann sich im schlimmsten Fall eine Elefantiasis entwickeln“, betont Dr. Ernst Pohlen, Geschäftsführer von eurocom, die Notwendigkeit der Therapie.

Gute Akzeptanz von Hilfsmitteln

Eine repräsentative Patientenumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag von eurocom ergab, dass die Nutzer von medizinischen Hilfsmitteln überwiegend zufrieden mit ihrer Therapie sind. So gewinnen acht von zehn Patienten, die medizinische Kompressionsstrümpfe tragen, an Lebensqualität. 70 Prozent der befragten Patienten hatten durch ihre Kompressionsstrümpfe weniger Beschwerden, bei 51 Prozent gingen Schwellungen zurück, 38 Prozent gaben an, dass sich die Durchblutung verbesserte. Haus- und Fachärzte können medizinische Hilfsmittel wie Brustprothesen, Brustausgleichteile und Kompressionsstrümpfe zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnen – ohne Risiko für ihr Budget.