Aktionstag Gefäßgesundheit: Kompressionsstrümpfe verhindern Reisethrombosen

eurocom gibt Tipps für die Urlaubszeit

Sommerzeit ist Reisezeit. In den kommenden Wochen werden wieder zahlreiche Menschen in den Urlaub aufbrechen. Insbesondere bei Fernreisen werden Erholungssuchende dabei über viele Stunden hinweg unterwegs sein. Was vielen nicht bewusst ist: Durch eine lange Reisedauer können sie sich auch gesundheitlichen Risiken aussetzen. Anlässlich des diesjährigen Aktionstages Gefäßgesundheit, der am 20. Juni 2015 im Rahmen der Kampagne „Risiko Thrombose“ von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie und der Deutschen Gefäßliga veranstaltet wird, klärt der Industrieverband eurocom über die Risiken der so genannten Reisethrombose und ihre Vorbeugung auf.

Nicht erst seit dem Tod der 28-jährigen Emma Christoffersen, die im Oktober 2000 nach einem Flug von Sydney nach London an einer Lungenembolie verstarb, ist bekannt, dass das lange, eingeengte Sitzen bei Fernreisen die Gefahr einer tiefen Beinvenenthrombose verstärkt. Besonders tückisch ist, dass diese Reisethrombosen bei Personen auftreten, die vor Antritt ihrer Reise keine Anzeichen hierfür aufwiesen.

„Wie oft eine Reisethrombose auftritt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen“, erklärt der Kölner Phlebologe Dr. Bernhard Bulling. „Das liegt auch daran, dass viele Patienten erst Tage später erkranken. Einer seriösen Untersuchung zufolge bekommen 1% aller Reisenden, die einen Langstreckenflug hinter sich haben, eine tiefe Beinvenenthrombose. Sicher ist auch, dass jährlich mehr Menschen an einer Reisethrombose sterben als bei einem Flugzeugabsturz.“ Dabei sind es insbesondere Flugreisen ab einer Dauer von mehr als sechs Stunden, die das größte Risiko bergen. Der Grund: die extrem geringe Beinfreiheit insbesondere in der Economy Class sowie die geringe Luftfeuchtigkeit, die den Hämatokritwert im Blut ansteigen lässt. Ein weiterer begünstigender Faktor ist der niedrige Luftdruck in der Kabine.

Reisethrombosen vorbeugen

Neben lockerer Kleidung und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr während der gesamten Reise helfen Bewegungsübungen wie Fußwippen, die auch im Sitzen durchgeführt werden können, das Risiko für eine Reisethrombose deutlich zu senken. Patienten, die ohnehin ein erhöhtes Thromboserisiko haben, sollten außerdem vorab mit ihrem Arzt abklären, ob sie beispielsweise prophylaktisch auf niedermolekulares Heparin zurückgreifen sollten.

Ein besonders wirksamer Schutz vor Reisethrombosen sind aber medizinische Kompressionsstrümpfe, wie Dr. Ernst Pohlen, Geschäftsführer der eurocom, erklärt: „Medizinische Kompressionsstrümpfe üben einen genau definierten Druck auf die Beine aus. Dadurch erhöht sich die Fließgeschwindigkeit des Blutes. Es bilden sich deutlich weniger Blutgerinnsel in der Vene. In Studien wurde nachgewiesen, dass Reisende, die auf Langstreckenflügen Kompressionsstrümpfe trugen, keine tiefe Beinvenenthrombose entwickelten.“

Wer eine lange Urlaubsreise plant, sollte sich deshalb vorab nicht nur über die möglichen Risiken informieren, sondern zur eigenen Sicherheit während der gesamten Reise auch Kompressionsstrümpfe tragen.

Kompressionsstrümpfe von Patienten gut akzeptiert

Eine repräsentative Patientenumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag von eurocom ergab, dass die Nutzer von medizinischen Hilfsmitteln überwiegend zufrieden mit ihrer Therapie sind. So gewinnen acht von zehn Patienten, die medizinische Kompressionsstrümpfe tragen, an Lebensqualität. 70 Prozent der befragten Patienten hatten durch ihre Kompressionsstrümpfe weniger Beschwerden, bei 51 Prozent gingen Schwellungen zurück, 38 Prozent gaben an, dass sich die Durchblutung verbesserte. Haus- und Fachärzte können medizinische Kompressionsstrümpfe zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnen – ohne Risiko für ihr Budget.